IDEs enthalten neben einem Java-Editor auch andere Werkzeuge zur Applikationsentwicklung. Die IDE unterstützt Ihre Arbeit auf vielfältige Weise, die Einarbeitungszeit rentiert sich. Eclipse wird lokal verwendet, d.h. auf dem Rechner gestartet, auf dem Sie arbeiten. Mit dem SVN plugin können Sie auf code repositories am Server zugreifen und haben damit nicht nur eine Sicherung, sondern auch die Möglichkeit auf frühere Versionen zurückzugreifen. Eclipse finden Sie unter Linux (Debian und Ubuntu) entweder im Menü Applications/Programming, sonst öffnen Sie nach dem Login ein Terminal (Monitor-Icon im Menübalken oben) und geben
eclipse
ein (und drücken die Return-Taste). Im Dateisystem werden Verzeichnisse und Dateien angelegt, die sie auf USB-Stick sichern und auch nach Hause mitnehmen können. Da eclipse frei verfügbar ist, können Sie diese IDE von eclipse.org downloaden (ca. 90 MB, auch für Windows) und zu Hause installieren; für Ubuntu gibt auch packages, die Sie mit apt-get installieren. Sie brauchen auch den Java SDK (J2SE, version 1.5 oder höher) von java.sun.com. Empfehlenswert ist, bei der Gelegenheit auch gleich die API Dokumentation downzuloaden, dann kann Eclipse im Code die relevante Dokumentation anzeigen, was recht praktisch ist.
Eclipse unterscheidet verschiedene Perspektiven, d.h. Sichten auf Projekte. Eine Perspektive besteht aus Views, z.B. sehen Sie in der Java-Perspektive links den package view, rechts können Sie im Editor Ihre Java-Sourcen bearbeiten; beim Ausführen (Run) sehen Sie unten im console view die Ausgaben auf stdout.
Im Editor werden Sie auf Fehler und mögliche Lösungen hingewiesen; automatische Formatierung, Komplettierung und Syntax highlighting unterstützen Sie beim Programmieren. In der IDE können Sie Ihre Programme debuggen und mit Hilfe von JUnit auch testen.
Eclipse unterstützt Sie auch in anderen Bereichen, z.B. bei der Versionsverwaltung. Um weitere eclipse-Funktionen kennenzulernen arbeiten Sie am besten das Tutorial durch, das Sie über das Help-Menü erreichen. Die Eclipse-Architektur ist Plugin orientiert, d.h. es gibt eine große Zahl von (frei verfügbaren) Plugins, die Ihre IDE mit zusätzlichen Funktionen versehen.
Neben eclipse ist auch netbeans installiert, das ähnliche Möglichkeiten wie eclipse bietet.
Das Arbeiten auf dem Rechner balrog.wu-wien.ac.at ist vom Schulungsraum und von zuhause aus möglich, und zwar mit einem ssh client: unter Linux im Terminal ssh balrog.wu-wien.ac.at eingeben, unter Windows zB putty installieren ( http://www.chiark.greenend.org.uk/~sgtatham/putty/download.html) und ssh Option anklicken.
Da in den LVs ohnehin fast nur frei verfügbare Produkte eingesetzt werden, ist es für Sie wahrscheinlich einfacher, zu Hause lokal zu arbeiten, d.h. z.B. die IDE downzuloaden und auf Ihrem PC zu installieren. Sie können Dateien mit scp (unter Windows pscp, siehe putty) direkt auf den Schulungsraumserver kopieren (und umgekehrt).
Die folgenden Text-Editoren sind am Schulungsraumserver installiert. Der Aufruf erfolgt durch Editorname und Dateiname, also zB
jed MyApp.java
Einige Editoren und die IDEs verwenden ein GUI und brauchen einen X-Server am lokalen PC. Unter Linux läuft dieser ohnehin, unter Windows müssen sie ihn starten (Exceed). In beiden Fällen muß Ihre DISPLAY Variable richtig gesetzt sein, damit das Programm weiß, auf welchem X-Server die Grafikausgabe geschehen soll. Geben Sie dazu folgendes ein (in Ihrer Unix-Shell):
export DISPLAY=pc7134:0
wenn Sie am 4. PC in der 3. Reihe sitzen, von vorne links (beim Fenster) gezählt. Für die Darstellung von Farben im Xterm-Fenster:
export TERM=xterm-color
Einfacher Texteditor, auf praktisch jedem Unix-System verfügbar. Selbsterklärend durch Auflistung der Kommandos in den unteren zwei Bildschirmzeilen (^ steht für Strg). Wenig Lernaufwand, wenig Funktionen. Pico bricht defaultmäßig lange Zeilen automatisch um, mit der -w Option kann das verhindert werden:
pico -w MyApp.java
Die etwas erweiterte Variante dieses Editors mit dem Namen nano ist ebenfalls installiert. Früher oder später werden Sie aber wahrscheinlich einen anderen Editor verwenden wollen.
Der jed Text-Editor bietet unter anderem Syntax-Highlighting und AutoIndent und sollte in jedem Terminal-Fenster funktionieren, also zB auch in PuTTY. Er ist ein empfehlenswerter Kompromiß aus Einfachheit und Funktionalität.
jed MyApp.java
Die wichtigsten Kommandos (^ steht für Strg):
^X ^S | Save |
^X ^C | Close |
TAB | Zeile einrücken |
^K | Zeile ausschneiden |
^Y | Zeile(n) einfügen |
^A | zum Zeilenanfang |
^E | zum Zeilenende |
Emacs ist sehr mächtig und einigermaßen gewöhnungsbedürftig. Interessant ist u.a. die -nw Option, die ihn auch im Terminalfenster (zB unter PuTTY) ohne X-Server verwendbar macht:
emacs -nw myApp.java
Ohne diese Option versucht emacs, ein Fenster zu öffnen, siehe DISPLAY Variable setzen. Die wichtigsten Emacs-Kommandos: siehe jed. Emacs JDE ist ebenfalls installiert.
Ein Java-Editor, in Java geschrieben. DISPLAY-Variable setzen.
Vi ist der klassische Unix-Editor. Vor allem die Unterscheidung zwischen Input- und Command-Modus ist gewöhnungsbedürftig; er bietet allerdings auch eine große Zahl von Features. Der vim Editor ist eine erweiterte Version des vi, mit Syntax-Highlighting usw. Beide brauchen keinen X-Server und funktionieren auch unter PuTTY.
Die wichtigsten Kommandos sind:
i | Input-Modus, an der aktuellen Cursor-Position |
A | Input-Modus, am Ende der Zeile |
ESC | Input-Modus verlassen |
:w | Speichern |
:wq | Speichern und Beenden |
:q | Beenden |
:q! | Beenden ohne Speichern |
dd | Zeile löschen |
5dd | 5 Zeilen löschen |
p | gelöschte Zeilen einfügen |
x | Zeichen löschen |
u | Undo |
. | Redo |
Last update 2005-07-28 by Johann Mitloehner