Vorkultur am Fensterbrett begonnen, leider keine Fotos.
Durch schönes Frühlingswetter verleiten lassen,
schon alles aus Vorkultur auszusetzen, viel zu früh. Am 18. Mai (drei
Tage nach den Eisheiligen!) gibt es noch einmal
Frost, alle Zucchini und einige Gurken kaputt. Die Überlebenden
wirken sehr mitgenommen und wachsen die nächsten 2-3 Wochen überhaupt nicht.
Einige Pflänzchen nachgekauft. Merke: beim Aussetzen nichts riskieren.
Auch wenn die Temperatur knapp über Null bleibt, bringt es nichts, denn die wärmebedürftigen
Pflanzen wachsen in dieser Zeit draussen sowieso nicht.
Die erste Ernte: junge Teltower Rübchen aus dem Vereinzeln.
Schon Geheimrat Goethe wußte
sie zu schätzen und ließ sich jedes Jahr ein ganzes Faß
mit der Kutsche von Brandenburg bis nach Weimar schicken.
Sie schmecken auch wirklich fein.
Auch heuer wieder fallen alle Pflaumen dem Pflaumenwickler
zum Opfer, ein Elend. Nächstes Jahr Versuch mit
Netz. Die Apfelbäume blühen erst gar nicht, da hätte auch ein Netz
nicht geholfen. Vielleicht ist der Spätfrost schuld.
Kartoffelblüte, Sorte Adretta, Kartoffel des Jahres 2009.
Die Kartoffel wuchern jetzt unglaublich schnell.
Pastinaken gehören zu den wirklich dankbaren Gemüsesorten.
Keine Krankheiten, keine Schädlinge, nicht frostempfindlich.
Sie wachsen recht langsam und sind erst im Oktober erntereif.
Noch mehr Teltower Rübchen, absolut problemlos, wachsen schnell,
brauchen wenig Platz. Die Blätter brechen recht leicht, Vorsicht beim
Vereinzeln.
Buschbohnen umrahmen die Beerensträucher:
links Himbeeren, rechts Brombeeren, unterhalb
Ribisel. Buschbohnen sind unproblematisch, und Beerensträucher
sowieso, mit Ausnahme der Ribisel, die fressen die Vögel.
Hier wiederum würde das Netz helfen.
Noch mehr Kartoffelblüte. Auch mit den Kartoffeln bis jetzt Glück, erst
Mitte August zeigt sich der erste Kartoffelkäfer. Es bleibt auch bis zur
Ernte bei dem einen, keine erkennbaren Schäden.
Junger Mais. Im Hintergrund beginnt der Boretsch zu wuchern, da freuen sich die Bienen,
und merken sich diesen Garten. Der Boretsch wächst direkt neben den Thujen: Zum Thema
Thujen sind giftig!
Die Melanzani bringt eine
Frucht in brauchbarer Größe, später folgen noch zwei kleinere.
In Scheiben geschnitten und kurz angebraten einwandfrei,
bei größeren Mengen wäre zusammen mit roten Paprika und Zwiebel
auch Verarbeitung zu Ajvar möglich.
15. 7.
Aus einem Komposter vom Baumax für 9.90 € werden
zwei bis drei Hochbeetrahmen, je nach Höhe; billiger gehts nicht.
Unter 5cm Gartenerde sind 10cm Thujenschnitt. Ende Mai werden 4 x Mangold
gesaet, und in die Mitte kommt ein Hokkaido-Pflänzchen.
So oft hört man, daß Thujen giftig sind und der Schnitt
nicht auf den Kompost darf. So ein Unsinn!
Kürbis und Mangold wachsen bestens!
Natürlich darf man nicht einfach alles auf einen Haufen werfen, wie man
es so oft sieht; das ist dann kein Komposthaufen, sondern ein Misthaufen.
Der Komposthaufen wird in
abwechselnden Schichten aufgebaut, zwischen die zerkleinerten Gartenabfälle
muß Erde dazu, damit die Kompostierung
gut anläuft. Kompoststarter und ähnlicher Firlefanz sind teuer und überflüssig;
einfach irgendwo im Garten (zB gleich neben dem Kompost) mit dem Spaten graben und diese Erde unter das Grünzeug
mischen, das funktioniert einwandfrei. In der normalen Gartenerde sind genug Mikroben, die sich
gleich an die Arbeit machen. Bald finden sich auch andere bizarre Viecher im Komposthaufen,
meine Favoriten sind die Tausendfüßler.
Je kleiner das Material, desto schneller und vollständiger verläuft die Kompostierung.
Zum Zerkleinern von großen Mengen Heckenschnitt
kann man einen Häcksler verwenden, man kann aber auch ein paar mal
mit dem Rasenmäher über die
Haufen fahren, die nach dem Heckenschneiden liegenbleiben, das geht
mit Thujenschnitt ganz gut.
Die Feuerbohnen klettern auf den Bambusstangen, und der Mais
wächst jetzt schnell.
Junger Butternut Kürbis. Im Schatten der großen Kürbisblätter
finden sich gelegentlich Schnecken, die zwar hier keinen erkennbaren Schaden
anrichten, aber natürlich trotzdem gnadenlos vernichtet werden.
Ausserdem seit April immer wieder ein wenig Ferramol Schneckenkorn
gestreut (Neudorff, inzwischen gibt es auch ein Konkurrenzprodukt von Bayer).
Der Wirkstoff Eisenphosphat ist zwar Gift für die Schnecken, aber
gleichzeitig Dünger für die Pflanzen. Allerdings ist das Gift schwach, die Schnecken
müssen bis zu 20 Körner fressen, damit sie eingehen.
Nachtrag: 2012 war kein Schneckenjahr, ob das Ferramol überhaupt etwas gebracht hat,
ist schwer zu sagen. Mit einem Preis von 10 € pro kg ist es auch nicht gerade billig.
Vielleicht nächstes Jahr ohne probieren.
Von den Trockenblumen sind nur diese aufgegangen. Immerhin.
Ein paar nutzlose Blümchen sind OK. Aber nicht zuviele, das wär schwul.
Völlig nutzlos sind die Blumen ja nicht, es werden Bienen angelockt, die dann
auch die Nutzpflanzen bestäuben.
29. 7.
Tomaten: links oben Green Zebra, rechts Cocktail-Tomaten,
unten Salattomaten Moneymaker. Geschmacklich am besten sind
eindeutig die Cocktail-Tomaten.
Zwiebel zum Trocknen im Schuppen. Auch die Zwiebel sind sehr
würzig, und die Kultur ist völlig simpel: einfach in die
Erde stecken und wachsen lassen, bis die Blätter welken.
5. 8.
Brombeeren und Himbeeren bereit zum Einkochen im Schnellverfahren:
Zucker nach Geschmack, hier eher wenig mit ca 200g auf 1kg Frucht
(das klassische Rezept ist 1:1!), Saft von einer halben Zitrone.
Mit Stabmixer pürieren, min 5 Minuten sprudelnd kochen,
weiterkochen lassen und dabei Gläser füllen, bis
ca 3mm unter den Rand, dann sofort
umdrehen und umgedreht auskühlen lassen, damit die heiße
Marmelade auch den oberen Glasrand und den Deckel desinfiziert.
Gläser und Deckel müssen natürlich völlig sauber sein,
dann hält die Sache auch bei Zimmertemperatur bis zur nächsten Ernte.
Kein speziellen Einmachgläser kaufen, sind völlig überteuert.
Schraubgläser jeder Art mit gut schliessendem Deckel sind
geeignet, zB Gläser aus dem Supermarkt von eingelegten Pfefferoni usw
können wiederverwendet werden, das spart Geld und ist sinnvolles Recycling
(im Gegensatz zum gewerblichen, das viel mehr Geld und Energie kostet
und die Umwelt stärker belastet als Deponieren).
Rote Rüben warten aufs Einkochen:
schälen und klein schneiden,
Wasser und Essig nach Geschmack dazu, zB 2:1, 30-45 min kochen, weiterkochen
lassen und Gläser füllen wie bei Marmelade.
Schälen ist mit dem Messer mühsam, geht aber
mit dem Sparschäler ganz schnell.
Besonders die Modelle mit der
beweglichen Klinge sind ein Traum.
Die roten Rüben sind sehr einfach zu kultivieren;
keine erkennbaren Schädlinge oder Krankheiten. Im Gegensatz zu den
weißen Rüben wachsen die roten in Kugelform und stehen etwas über
den Boden hinaus, sodaß man gut erkennen kann, ob sie schon
groß genug zum Ernten sind. Die Blätter sind fester als bei den weißen
Rüben, beim Ernten zieht man die ganze Pflanze einfach aus dem Boden.
Dazu haftet auch noch sehr wenig Erde an, sodaß auch die Reinigung sehr einfach ist.
Das perfekte Gemüse!
Die Kürbisse wuchern über die Thujen. Soviel
zum Thema Thujen sind giftig.
Der Haufen drunter sind die abgestochenen Grasnaben vom Gemüsegarten.
Da sind viele Hohlräume, und die Wurzeln können gut
wachsen. Lockere Erde ist sehr wichtig, Dünger hingegen gar nicht. Normaler
Gartenboden hat mehr als genug Nährstoffe.
Nicht essbar, aber trotzdem gut.
Kartoffel sind bald bereit zur Ernte.
Dummerweise direkt neben Tomaten angebaut, soll man nicht, da bekommen
sie auch die Braunfäule (?). Nächstes Jahr bessere Planung.
Nachtrag nach der Ernte: war keine Braunfäule, einfach
nur zeitgerecht abgestorben und verwelkt.
19. 8.
Der rote Mangold sieht zwar gut aus, schmeckt aber nicht
besonders. Der gelbe ist etwas besser.
Die Samenmischung Bright Lights mit rot und gelb ist daher
nicht zielführend.
Chilli (Pfefferoni) sind sehr pflegeleicht im Gemüsegarten.
Gemessen an der geringen Größe der Pflanzen ist
der Ertrag gar nicht so schlecht. Die Sigretta erweisen sich
als wirklich scharf. Wie sind dann erst die Habanero?
Tomaten, Chilli und Zwiebel pürieren und eingekochen wie
Marmelade gibt einen haltbaren Brei, der als Brotaufstrich oder
Grillsauce verwendet werden kann. Sieht etwas grauslich aus,
schmeckt aber gut, ähnlich dem jugoslawischen Ajvar; der wird mit
roten Paprika (und Auberginen) gemacht, daher die nettere Farbe.
Opfer der Braunfäule, eine Pilzkrankheit, die
sich ausbreitet, wenn die Tomaten
naß werden. Aufpassen beim Gießen, ev.
auch Regenschutz, zB unter Dachvorsprung beim Haus
anbauen. Die Salattomaten Monekmaker werden fast völlig vernichtet,
Green Zebra und Cocktail ca. 2/3 Verlust.
Die Pastinaken sind deutlich gewachsen. Nach dem
Vereinzeln einige gekocht, Geschmack ähnlich wie
Teltower Rübchen, schwach aber angenehm.
25. 8.
Endlich Zeit zur Kartoffelernte. Diese Pflanze bringt
mehr Knollen als die anderen; insgesamt sind es 24 Pflanzen mit ca 12 kg,
nicht so schlecht: 4 Pflanzen bringt man auf einem m2 unter,
daher 2 kg pro m2. Der Geschmack ist hervorragend, die Adretta
sind mehlig kochend und ergeben ein perfektes Kartoffelpüree.
Auch in der Suppe machen sie sich gut, und sogar
im ganzen sind sie fein, zerfallen aber natürlich leichter
als festkochende Sorten. Zur Lagerung wäre ein Keller ideal,
gibt es aber nicht, daher steht der Korb zugedeckt im
Vorraum, kühl aber (fast immer) frostfrei; mal sehen wie das funktioniert.
19. 9.
Feuerbohnen und Mais sind bald reif.
Hinten Sprossenkohl, davor Weißkraut. Die Blätter werden
von irgendwas angeknabbert, aber bis jetzt überleben die Pflanzen.
Die Ansätze der Kohlsprossen sind am Stiel schon deutlich zu erkennen.
Gewohnt problemlos die Chilli, hier werden die Habanero reif
(sehr scharf, für Fortgeschrittene).
Auch die Melanzani produziert brav.
Die Stangenbohnen beginnen zu verwelken, bald ist Zeit zur Ernte.
Auch den Paradeisern merkt man an, daß sie bald aufgeben.
Zwei Paprika von einem Pflänzchen. Rentiert sich nur über Samen.
Die Butternut Kürbisse haben schon von grün auf hellbraun gewechselt, auch die
sind bald fertig, sollen aber noch weiter ausreifen, solange keine Frostgefahr
besteht. Der ganz rechts ist aufgesprungen, es zeigt sich aber, daß das die Haltbarkeit nicht
stört.
Der Todfeind! Da hilft nur die Garteschere.
Schwerer Fehler: eine Woche zulange gewartet mit der Ernte der Zuckermelonen, und schon
sind alle verfault. Dabei gar nicht so schlechter Ertrag, drei Stück mit ca 15cm
von einem Pflänzchen. Schade, nächstes Jahr besser aufpassen.
Die Buschbohnen produzieren Samen für nächstes Jahr. Erst wenn die Blätter
strohtrocken sind, wird geerntet.
Enttäuschend heuer die Brombeeren. Viel weniger Ertrag als letztes Jahr, entweder ist
der später Frost schuld, oder die lange Trockenheit im Frühjahr.
Die Mostbirnen fallen vom Baum, und die noch nicht verfaulten werden aufgesammelt - für Most!
1. 10.
Feuerbohnen werden nächstes Mal geerntet
Sprossenkohl geköpft, damit die Energie in die Sprossen geht
Pastinaken werden richtig kräftig
Trockenblumen geben langsam auf
Buschbohnen werden auch bald geerntet, das gibt Samen für
nächstes Jahr
Himbeeren abgeschnitten, gegen die Rutenkrankheit
Die Holunder-Ableger (links) sehen sehr schwächlich aus;
aber rechts war letztes Jahr auch nicht besser, und wächst trotzdem
6. 10.
Das Dirndl hat den ganzen Tag Sonne, aber sehr schlechten Boden. Das wird hier nix, weg damit.
Die Kürbisernte lieber jetzt schon, wer weiß wann der nächste Frost kommt.
Neue Obstbäume, alles Busch:
drei Weichseln (links, Koröser); eine Marille (rechts, Ungarische Beste), diesmal in der
Sonne, vielleicht friert die nicht ab.
13. 10.
Die allgemeine Lage ist herbstlich. Im Hintergrund hat ein Buschbaum (Gloster) den
Pop-Mais abgelöst, der sich nicht bewährt hat. Wird einfach kein Popkorn draus. Bei
Äpfeln weiß man, was man hat. Bewährtes bewahren!
Zum Thema Thujen dürfen nicht auf den Kompost: hier ist das Hochbeet im Oktober (vgl.
Eintrag vom 15. 7.);
Kompostierung hat einwandfrei funktioniert,
aus dem Thujenschnitt wurde beste Erde.
Außerdem hat es im Hochbeet auch noch für eine Kürbispflanze gereicht, die 2 ordentliche Hokkaido
produziert hat, und zum Drüberstreuen noch 4 x Mangold.
Thujen sind giftig und verrotten nicht? Man darf nicht alles glauben, was
die selbsternannten Experten sagen, weil sie es woanders gehört haben!
Selber ausprobieren heißt wissen.
Noch eine Verwendung für den Thujenschnitt,
als Mulchbelag für Wege, im ewigen Kampf gegen das Unkraut.
Mal sehen, wie sich das bewährt.
Das Kraut sieht halbwegs brauchbar aus, abgesehen von den äußeren Blättern.
Die Kohlfliegen sind jetzt auch nur mehr wenige. Hoffentlich haben nicht schon die
Maden alles gefressen. Äusserlich merkt man nichts.
Enttäuschend der Ertrag der Feuerbohnen: ca 5 m2 bringen 1 kg Trockenbohnen
dh 200 g pro m2; nicht aufregend.
Aber auch in der Landwirtschaft wird je nach Sorte
mit max 6 Tonnen pro Hektar gerechnet, das sind 600 g pro m2.
Trotzdem nächstes Jahr wieder Stangenbohnen, sind einfach ein Klassiker, muß sein.
Der Dirndlstrauch bekommt noch eine Chance auf einem neuen Platz.
Zur Abwechslung in ein Hochbeet, warum nicht.
Ein letzter Butternut darf noch etwas ausreifen. Drüber Kresse, zur Verschönerung.
20. 10.
Die letzten roten Rüben werden geerntet,
sind jetzt schon recht hart, zu lange gewartet.
Die erste ausgewachsene Pastinake ist auch dabei, die wird 3 mm dünn geschnitten schon nach 12
Minuten dünsten butterweich. Geschmack ohne Gewürze nicht sehr intensiv,
eine Art Mischung zwischen Pettersilwurzel und Speiserübe. Braucht wahrscheinlich
die richtige Zubereitung, um so richtig zu Geltung zu kommen.
Nach den guten Erfahrungen mit dem Kompostieren von Thujenschnitt
(siehe oben) wird der gesamte Schnitt in ein Hügelbeet eingegraben. Im Frühling kommen
wahrscheinlich Pfefferoni hierher, mal sehen, ob die in Thujenerde auch so prächtig
gedeihen wie die Hokkaido.
30. 10.
Kraut und Sprossenkohl im ersten Schnee; er schadet ihnen nicht.