Gemüsegarten 2012

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1. 4.

Vorkultur am Fensterbrett begonnen, leider keine Fotos.

30. 4.


Durch schönes Frühlingswetter verleiten lassen, schon alles aus Vorkultur auszusetzen, viel zu früh. Am 18. Mai (drei Tage nach den Eisheiligen!) gibt es noch einmal Frost, alle Zucchini und einige Gurken kaputt. Die Überlebenden wirken sehr mitgenommen und wachsen die nächsten 2-3 Wochen überhaupt nicht. Einige Pflänzchen nachgekauft. Merke: beim Aussetzen nichts riskieren. Auch wenn die Temperatur knapp über Null bleibt, bringt es nichts, denn die wärmebedürftigen Pflanzen wachsen in dieser Zeit draussen sowieso nicht.

2. 6.


Die erste Ernte: junge Teltower Rübchen aus dem Vereinzeln. Schon Geheimrat Goethe wußte sie zu schätzen und ließ sich jedes Jahr ein ganzes Faß mit der Kutsche von Brandenburg bis nach Weimar schicken. Sie schmecken auch wirklich fein.


Auch heuer wieder fallen alle Pflaumen dem Pflaumenwickler zum Opfer, ein Elend. Nächstes Jahr Versuch mit Netz. Die Apfelbäume blühen erst gar nicht, da hätte auch ein Netz nicht geholfen. Vielleicht ist der Spätfrost schuld.

24. 6.


Kartoffelblüte, Sorte Adretta, Kartoffel des Jahres 2009. Die Kartoffel wuchern jetzt unglaublich schnell.


Pastinaken gehören zu den wirklich dankbaren Gemüsesorten. Keine Krankheiten, keine Schädlinge, nicht frostempfindlich. Sie wachsen recht langsam und sind erst im Oktober erntereif.


Noch mehr Teltower Rübchen, absolut problemlos, wachsen schnell, brauchen wenig Platz. Die Blätter brechen recht leicht, Vorsicht beim Vereinzeln.

2. 7.


Buschbohnen umrahmen die Beerensträucher: links Himbeeren, rechts Brombeeren, unterhalb Ribisel. Buschbohnen sind unproblematisch, und Beerensträucher sowieso, mit Ausnahme der Ribisel, die fressen die Vögel. Hier wiederum würde das Netz helfen.


Noch mehr Kartoffelblüte. Auch mit den Kartoffeln bis jetzt Glück, erst Mitte August zeigt sich der erste Kartoffelkäfer. Es bleibt auch bis zur Ernte bei dem einen, keine erkennbaren Schäden.


Junger Mais. Im Hintergrund beginnt der Boretsch zu wuchern, da freuen sich die Bienen, und merken sich diesen Garten. Der Boretsch wächst direkt neben den Thujen: Zum Thema Thujen sind giftig!

12. 7.


Die Melanzani bringt eine Frucht in brauchbarer Größe, später folgen noch zwei kleinere. In Scheiben geschnitten und kurz angebraten einwandfrei, bei größeren Mengen wäre zusammen mit roten Paprika und Zwiebel auch Verarbeitung zu Ajvar möglich.

15. 7.


Aus einem Komposter vom Baumax für 9.90 € werden zwei bis drei Hochbeetrahmen, je nach Höhe; billiger gehts nicht. Unter 5cm Gartenerde sind 10cm Thujenschnitt. Ende Mai werden 4 x Mangold gesaet, und in die Mitte kommt ein Hokkaido-Pflänzchen.
So oft hört man, daß Thujen giftig sind und der Schnitt nicht auf den Kompost darf. So ein Unsinn! Kürbis und Mangold wachsen bestens! Natürlich darf man nicht einfach alles auf einen Haufen werfen, wie man es so oft sieht; das ist dann kein Komposthaufen, sondern ein Misthaufen.
Der Komposthaufen wird in abwechselnden Schichten aufgebaut, zwischen die zerkleinerten Gartenabfälle muß Erde dazu, damit die Kompostierung gut anläuft. Kompoststarter und ähnlicher Firlefanz sind teuer und überflüssig; einfach irgendwo im Garten (zB gleich neben dem Kompost) mit dem Spaten graben und diese Erde unter das Grünzeug mischen, das funktioniert einwandfrei. In der normalen Gartenerde sind genug Mikroben, die sich gleich an die Arbeit machen. Bald finden sich auch andere bizarre Viecher im Komposthaufen, meine Favoriten sind die Tausendfüßler.
Je kleiner das Material, desto schneller und vollständiger verläuft die Kompostierung. Zum Zerkleinern von großen Mengen Heckenschnitt kann man einen Häcksler verwenden, man kann aber auch ein paar mal mit dem Rasenmäher über die Haufen fahren, die nach dem Heckenschneiden liegenbleiben, das geht mit Thujenschnitt ganz gut.


Die Feuerbohnen klettern auf den Bambusstangen, und der Mais wächst jetzt schnell.


Junger Butternut Kürbis. Im Schatten der großen Kürbisblätter finden sich gelegentlich Schnecken, die zwar hier keinen erkennbaren Schaden anrichten, aber natürlich trotzdem gnadenlos vernichtet werden. Ausserdem seit April immer wieder ein wenig Ferramol Schneckenkorn gestreut (Neudorff, inzwischen gibt es auch ein Konkurrenzprodukt von Bayer). Der Wirkstoff Eisenphosphat ist zwar Gift für die Schnecken, aber gleichzeitig Dünger für die Pflanzen. Allerdings ist das Gift schwach, die Schnecken müssen bis zu 20 Körner fressen, damit sie eingehen.
Nachtrag: 2012 war kein Schneckenjahr, ob das Ferramol überhaupt etwas gebracht hat, ist schwer zu sagen. Mit einem Preis von 10 € pro kg ist es auch nicht gerade billig. Vielleicht nächstes Jahr ohne probieren.


Von den Trockenblumen sind nur diese aufgegangen. Immerhin. Ein paar nutzlose Blümchen sind OK. Aber nicht zuviele, das wär schwul. Völlig nutzlos sind die Blumen ja nicht, es werden Bienen angelockt, die dann auch die Nutzpflanzen bestäuben.

29. 7.


Tomaten: links oben Green Zebra, rechts Cocktail-Tomaten, unten Salattomaten Moneymaker. Geschmacklich am besten sind eindeutig die Cocktail-Tomaten.


Zwiebel zum Trocknen im Schuppen. Auch die Zwiebel sind sehr würzig, und die Kultur ist völlig simpel: einfach in die Erde stecken und wachsen lassen, bis die Blätter welken.

5. 8.


Brombeeren und Himbeeren bereit zum Einkochen im Schnellverfahren: Zucker nach Geschmack, hier eher wenig mit ca 200g auf 1kg Frucht (das klassische Rezept ist 1:1!), Saft von einer halben Zitrone. Mit Stabmixer pürieren, min 5 Minuten sprudelnd kochen, weiterkochen lassen und dabei Gläser füllen, bis ca 3mm unter den Rand, dann sofort umdrehen und umgedreht auskühlen lassen, damit die heiße Marmelade auch den oberen Glasrand und den Deckel desinfiziert.
Gläser und Deckel müssen natürlich völlig sauber sein, dann hält die Sache auch bei Zimmertemperatur bis zur nächsten Ernte. Kein speziellen Einmachgläser kaufen, sind völlig überteuert. Schraubgläser jeder Art mit gut schliessendem Deckel sind geeignet, zB Gläser aus dem Supermarkt von eingelegten Pfefferoni usw können wiederverwendet werden, das spart Geld und ist sinnvolles Recycling (im Gegensatz zum gewerblichen, das viel mehr Geld und Energie kostet und die Umwelt stärker belastet als Deponieren).


Rote Rüben warten aufs Einkochen: schälen und klein schneiden, Wasser und Essig nach Geschmack dazu, zB 2:1, 30-45 min kochen, weiterkochen lassen und Gläser füllen wie bei Marmelade. Schälen ist mit dem Messer mühsam, geht aber mit dem Sparschäler ganz schnell. Besonders die Modelle mit der beweglichen Klinge sind ein Traum.
Die roten Rüben sind sehr einfach zu kultivieren; keine erkennbaren Schädlinge oder Krankheiten. Im Gegensatz zu den weißen Rüben wachsen die roten in Kugelform und stehen etwas über den Boden hinaus, sodaß man gut erkennen kann, ob sie schon groß genug zum Ernten sind. Die Blätter sind fester als bei den weißen Rüben, beim Ernten zieht man die ganze Pflanze einfach aus dem Boden. Dazu haftet auch noch sehr wenig Erde an, sodaß auch die Reinigung sehr einfach ist. Das perfekte Gemüse!


Die Kürbisse wuchern über die Thujen. Soviel zum Thema Thujen sind giftig. Der Haufen drunter sind die abgestochenen Grasnaben vom Gemüsegarten. Da sind viele Hohlräume, und die Wurzeln können gut wachsen. Lockere Erde ist sehr wichtig, Dünger hingegen gar nicht. Normaler Gartenboden hat mehr als genug Nährstoffe.


Nicht essbar, aber trotzdem gut.


Kartoffel sind bald bereit zur Ernte. Dummerweise direkt neben Tomaten angebaut, soll man nicht, da bekommen sie auch die Braunfäule (?). Nächstes Jahr bessere Planung.
Nachtrag nach der Ernte: war keine Braunfäule, einfach nur zeitgerecht abgestorben und verwelkt.

19. 8.


Der rote Mangold sieht zwar gut aus, schmeckt aber nicht besonders. Der gelbe ist etwas besser. Die Samenmischung Bright Lights mit rot und gelb ist daher nicht zielführend.


Chilli (Pfefferoni) sind sehr pflegeleicht im Gemüsegarten. Gemessen an der geringen Größe der Pflanzen ist der Ertrag gar nicht so schlecht. Die Sigretta erweisen sich als wirklich scharf. Wie sind dann erst die Habanero?
Tomaten, Chilli und Zwiebel pürieren und eingekochen wie Marmelade gibt einen haltbaren Brei, der als Brotaufstrich oder Grillsauce verwendet werden kann. Sieht etwas grauslich aus, schmeckt aber gut, ähnlich dem jugoslawischen Ajvar; der wird mit roten Paprika (und Auberginen) gemacht, daher die nettere Farbe.


Opfer der Braunfäule, eine Pilzkrankheit, die sich ausbreitet, wenn die Tomaten naß werden. Aufpassen beim Gießen, ev. auch Regenschutz, zB unter Dachvorsprung beim Haus anbauen. Die Salattomaten Monekmaker werden fast völlig vernichtet, Green Zebra und Cocktail ca. 2/3 Verlust.


Die Pastinaken sind deutlich gewachsen. Nach dem Vereinzeln einige gekocht, Geschmack ähnlich wie Teltower Rübchen, schwach aber angenehm.

25. 8.


Endlich Zeit zur Kartoffelernte. Diese Pflanze bringt mehr Knollen als die anderen; insgesamt sind es 24 Pflanzen mit ca 12 kg, nicht so schlecht: 4 Pflanzen bringt man auf einem m2 unter, daher 2 kg pro m2. Der Geschmack ist hervorragend, die Adretta sind mehlig kochend und ergeben ein perfektes Kartoffelpüree. Auch in der Suppe machen sie sich gut, und sogar im ganzen sind sie fein, zerfallen aber natürlich leichter als festkochende Sorten. Zur Lagerung wäre ein Keller ideal, gibt es aber nicht, daher steht der Korb zugedeckt im Vorraum, kühl aber (fast immer) frostfrei; mal sehen wie das funktioniert.

19. 9.


Feuerbohnen und Mais sind bald reif.


Hinten Sprossenkohl, davor Weißkraut. Die Blätter werden von irgendwas angeknabbert, aber bis jetzt überleben die Pflanzen.


Die Ansätze der Kohlsprossen sind am Stiel schon deutlich zu erkennen.


Gewohnt problemlos die Chilli, hier werden die Habanero reif (sehr scharf, für Fortgeschrittene).


Auch die Melanzani produziert brav.


Die Stangenbohnen beginnen zu verwelken, bald ist Zeit zur Ernte.


Auch den Paradeisern merkt man an, daß sie bald aufgeben.


Zwei Paprika von einem Pflänzchen. Rentiert sich nur über Samen.


Die Butternut Kürbisse haben schon von grün auf hellbraun gewechselt, auch die sind bald fertig, sollen aber noch weiter ausreifen, solange keine Frostgefahr besteht. Der ganz rechts ist aufgesprungen, es zeigt sich aber, daß das die Haltbarkeit nicht stört.


Der Todfeind! Da hilft nur die Garteschere.


Schwerer Fehler: eine Woche zulange gewartet mit der Ernte der Zuckermelonen, und schon sind alle verfault. Dabei gar nicht so schlechter Ertrag, drei Stück mit ca 15cm von einem Pflänzchen. Schade, nächstes Jahr besser aufpassen.


Die Buschbohnen produzieren Samen für nächstes Jahr. Erst wenn die Blätter strohtrocken sind, wird geerntet.


Enttäuschend heuer die Brombeeren. Viel weniger Ertrag als letztes Jahr, entweder ist der später Frost schuld, oder die lange Trockenheit im Frühjahr.


Die Mostbirnen fallen vom Baum, und die noch nicht verfaulten werden aufgesammelt - für Most!

1. 10.


Die Hokaido reifen aus


Tomaten in den letzten Zügen


Feuerbohnen werden nächstes Mal geerntet


Habanero ebenfalls


Pfefferoni blühen sogar noch


Sprossenkohl geköpft, damit die Energie in die Sprossen geht


Pastinaken werden richtig kräftig


Trockenblumen geben langsam auf


Buschbohnen werden auch bald geerntet, das gibt Samen für nächstes Jahr


Himbeeren abgeschnitten, gegen die Rutenkrankheit


Die Holunder-Ableger (links) sehen sehr schwächlich aus; aber rechts war letztes Jahr auch nicht besser, und wächst trotzdem

6. 10.


Das Dirndl hat den ganzen Tag Sonne, aber sehr schlechten Boden. Das wird hier nix, weg damit.


Die Kürbisernte lieber jetzt schon, wer weiß wann der nächste Frost kommt.


Neue Obstbäume, alles Busch: drei Weichseln (links, Koröser); eine Marille (rechts, Ungarische Beste), diesmal in der Sonne, vielleicht friert die nicht ab.

13. 10.


Die allgemeine Lage ist herbstlich. Im Hintergrund hat ein Buschbaum (Gloster) den Pop-Mais abgelöst, der sich nicht bewährt hat. Wird einfach kein Popkorn draus. Bei Äpfeln weiß man, was man hat. Bewährtes bewahren!


Zum Thema Thujen dürfen nicht auf den Kompost: hier ist das Hochbeet im Oktober (vgl. Eintrag vom 15. 7.); Kompostierung hat einwandfrei funktioniert, aus dem Thujenschnitt wurde beste Erde. Außerdem hat es im Hochbeet auch noch für eine Kürbispflanze gereicht, die 2 ordentliche Hokkaido produziert hat, und zum Drüberstreuen noch 4 x Mangold.
Thujen sind giftig und verrotten nicht? Man darf nicht alles glauben, was die selbsternannten Experten sagen, weil sie es woanders gehört haben! Selber ausprobieren heißt wissen.


Noch eine Verwendung für den Thujenschnitt, als Mulchbelag für Wege, im ewigen Kampf gegen das Unkraut. Mal sehen, wie sich das bewährt.


Das Kraut sieht halbwegs brauchbar aus, abgesehen von den äußeren Blättern. Die Kohlfliegen sind jetzt auch nur mehr wenige. Hoffentlich haben nicht schon die Maden alles gefressen. Äusserlich merkt man nichts.


Enttäuschend der Ertrag der Feuerbohnen: ca 5 m2 bringen 1 kg Trockenbohnen dh 200 g pro m2; nicht aufregend. Aber auch in der Landwirtschaft wird je nach Sorte mit max 6 Tonnen pro Hektar gerechnet, das sind 600 g pro m2. Trotzdem nächstes Jahr wieder Stangenbohnen, sind einfach ein Klassiker, muß sein.


Der Dirndlstrauch bekommt noch eine Chance auf einem neuen Platz. Zur Abwechslung in ein Hochbeet, warum nicht.


Ein letzter Butternut darf noch etwas ausreifen. Drüber Kresse, zur Verschönerung.

20. 10.


Die letzten roten Rüben werden geerntet, sind jetzt schon recht hart, zu lange gewartet. Die erste ausgewachsene Pastinake ist auch dabei, die wird 3 mm dünn geschnitten schon nach 12 Minuten dünsten butterweich. Geschmack ohne Gewürze nicht sehr intensiv, eine Art Mischung zwischen Pettersilwurzel und Speiserübe. Braucht wahrscheinlich die richtige Zubereitung, um so richtig zu Geltung zu kommen.


Nach den guten Erfahrungen mit dem Kompostieren von Thujenschnitt (siehe oben) wird der gesamte Schnitt in ein Hügelbeet eingegraben. Im Frühling kommen wahrscheinlich Pfefferoni hierher, mal sehen, ob die in Thujenerde auch so prächtig gedeihen wie die Hokkaido.

30. 10.


Kraut und Sprossenkohl im ersten Schnee; er schadet ihnen nicht.